Zwei Baugebiete - ein Weg zum Ziel

Die Spvgg 09 Buggingen/Seefelden bekommt eine neue Sportanlage • Finanzierung über Grundstücksverkäufe

Badische Zeitung 25.01.2013 | Autorin: Sigrid Umiger

BUGGINGEN. Das künftige Baugebiet Sportplatz liegt im Bugginger Innendorf, das Baugebiet Sportanlage an der Bundesstraße 3 – beide stehen miteinander im Zusammenhang und beide Bebauungspläne waren bereits in der Offenlage. Am Montag hat der Bugginger Gemeinderat in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Ortschaftsrat Seefelden einstimmig die Satzungen beider Bebauungspläne beschlossen.

Der Bugginger Fußballplatz liegt mitten in einem Wohngebiet. Ihn da wegzubringen, ist seit mindestens 15 Jahren angedacht. Konkrete Pläne, aus dem Kickplatz Wohnbauflächen zu machen, gibt es seit sechs Jahren. Voraussetzung ist die Einrichtung einer neuen Sportanlage an der Bundesstraße 3. Diese wiederum konnte erst diskutiert werden, nachdem die schwerste Hürde übersprungen war, nämlich die Fusion der Fußballvereine Buggingen und Seefelden zur Spielvereinigung Buggingen-Seefelden. Dies geschah 2009. Seither werden die Aufstellungen der Bebauungspläne vorbereitet.

Auf dem alten Kickplatz in Buggingen sollen 40 Baugrundstücke entstehen, mit deren Verkauf die Gemeinde die Erschließung beider Gebiete und die Einrichtung der neuen Sportanlage bezahlen will. Mitfinanzieren muss den neuen Sportplatz auch der Grundstücksverkauf in einem geplanten Wohngebiet, das auf dem Areal des heutigen Kickplatzes in Seefelden entstehen soll. Dieser Bebauungsplan stand aber noch nicht zur Debatte.

Die Ergebnisse der Offenlage für die Bebauungspläne Sportplatz und Sportanlage erläuterte in der Ratssitzung Ortsplaner Ralf Burkart vom Büro Fischer. Auf dem alten Kickplatz wird eine Fläche von 2,53 Hektar überplant, davon zwei Hektar für ein allgemeines Wohngebiet. Hier sollen 40 Grundstücke für die Bebauung mit zweigeschossigen Einfamilien- und Doppelhäusern entstehen. Die meisten Grundstücke sind 380 bis 400, wenige im Südwesten bis zu 700 Quadratmeter groß. Als maximale Wandhöhe sind 6,50 Meter festgesetzt. Erlaubt sind Niedrigenergie- oder Passivhäuser, und jeder Bauherr muss für die Regenwassersammlung eine Zisterne nachweisen.

In der aktuellen Planung sind die Verkehrsflächen reduziert – ein Drittel der Parkplätze fehlt, die Erschließungsstraße wird 50 Zentimeter schmaler und der Spielplatz entfällt. Dafür habe man Platz für ein weiteres Grundstück gewonnen, erklärte Ralf Burkart. Es stimme ihn traurig, dass der Spielplatz gestrichen werde, nur wegen eines Bauplatzes, sagte Gemeinderat Norbert Weber. Karl-Heinz Gerlach sieht das anders, weil in Nähe des Wohngebiets ein attraktiver Spielplatz zur Verfügung steht. Dem pflichtete Bürgermeister Johannes Ackermann bei, zumal die Gemeinde das Geld aus dem Grundstücksverkauf dringend brauche.

Kleine Änderungen gibt es auch beim Bebauungsplan der 3,1 Hektar großen Sportanlage. Das Spielfeld für das Training entfällt, dafür werden aber beide Fußballplätze mit wasserdurchlässigem Kunstrasen belegt und mit Flutlicht- und Beregnungsanlagen sowie mit Ballfangzäunen ausgestattet, erklärte der Planer. Die Kickplätze sind 100 mal 64 und 90 mal 60 Meter groß. Auf dem eingezäunten Gelände sind ein 2130 Quadratmeter großer Parkplatz, eine zentrale Versickerungsanlage, ein Kinderspielplatz und ein zweigeschossiges Vereinsheim. Der in der Offenlage von einem Anwohner geforderte Lärmschutz sei laut Planer nicht notwendig. Die Zufahrt erfolgt über die Pfauenstraße. Über sichere Wege für Radfahrer und Fußgänger müsse man noch mit der Verkehrsbehörde reden, kündigte der Bürgermeister an.

Die Erschließung kostet für das Wohngebiet Sportplatz 1,5 Millionen Euro, für die Sportanlage 1,1 Millionen Euro, plus 500 000 Euro für die Erschließung der Optionsfläche, auf der später ein Bürgerhaus geplant ist. Die Sportanlage wird vom Regierungspräsidium und dem Badischen Sportbund mit 320 000 Euro bezuschusst. Die 800000 Euro für das Vereinsheim werden zur Hälfte vom Fußballverein übernommen, über Sponsoring und Eigenleistungen, sagte Johannes Ackermann. Er dankte dem Verein, mit dem die Gemeinde ihr "bislang größtes Projekt gestemmt habe. Dazu sagte Michael Lutz vom Vorstandstrio des Vereins: "Gemeinsam kriegen wir das schon hin".

Badische Zeitun | 25.01.2013 »