Frauenfussball: Vereinsfusion trägt Früchte

Presseartikel zur einjährigen Bilanz der Spvgg 09 Buggingen/Seefelden

Badische Zeitung 11.06.2010 | Autorin: Sigrid Umiger

Frauenfussball: Vereinsfusion trägt Früchte

Spvgg Buggingen/Seefelden: Damen kicken sich in die Bezirksliga / Fünf Fußballjugendmeister.

BUGGINGEN-SEEFELDEN. Die Stadionzeitung der Spielvereinigung (Spvgg.) 09 Buggingen-Seefelden nennt sich "Volltreffer". Das passt zur Stimmung unter den Mitgliedern und Aktiven ein Jahr nach der Fusion der Fußballvereine Buggingen und Seefelden. Ein Volltreffer ist auch der sportliche Erfolg: Fünf Jugendmannschaften holten sich Meistertitel und die Damenelf ist in die Bezirksliga aufgestiegen.

Die Damenmannschaft – ein Kader von 24 Frauen zwischen 17 und 38 Jahren – wurde neu zusammengestellt in einer Spielgemeinschaft mit Sulzburg und Grunern. In dieser neuen Formation erkämpften sich die Frauen bereits in ihrer ersten Saison den Vizemeistertitel 2009/2010 in der Kreisliga A und sind somit souverän in die Bezirksliga aufgestiegen. Die drei Trainer – Ali Nassereddine, Frank Simon und Tobias Urban – arbeiten ehrenamtlich. Sie rechnen mit einer Verdoppelung des Kaders und dem Aufbau einer zweiten Damenmannschaft.

Neuer Trainer der Aktiven ist demnächst Edgar Held. Zur Zeit steht die erste Herrenmannschaft auf dem neunten Tabellenplatz der Kreisliga B. Sie habe damit ihr Saisonziel erreicht und sei "auf dem Weg nach oben", erklärt das Vorstandstrio Michael Lutz, Frank Wanning und Udo Bissert. Sie sind gleichberechtigte Vorsitzende der Spielvereinigung und waren vor einem Jahr die maßgeblichen Wegbereiter für die zuvor jahrelang diskutierte Fusion. Das gesamte Vorstandsteam ist jung – im Schnitt 35 Jahre alt. Das sei wichtig für den engen Bezug mit den jungen Spielern, sagt Lutz.

Der Verein hat heute 550 Mitglieder und 250 Aktive in 18 Mannschaften. Dies erfordert viele ehrenamtliche Helfer, Trainer und Betreuer. Jugendleiter Rainer Helm betreut 160 Kinder und Jugendliche in 13 Mannschaften von A bis G, teilweise in einer Spielgemeinschaft mit Grißheim. In der G-Jugend kicken fünf- bis sechsjährige Kinder: "Da muss ein Trainer auch mal Fußballschuhe zubinden", sagt Rainer Helm schmunzelnd. Auch Mädchen kicken eifrig in vier Mannschaften – von den B- bis E-Juniorinnen. Der Jugendleiter freut sich über fünf Meisterschaften beim Nachwuchs.

Der Funken soll auf die Aktiven überspringen

Meister ihrer Klassen sind die Fußballer der A- und C-Junioren sowie die Mädchen der B- und D-Juniorinnen. Die E-Juniorinnen sind Hallenbezirksmeisterinnen. "Die Fusion ermöglichte, dass die Jugendarbeit Früchte trägt", betont Helm. Er erwartet, dass der Funke auch bald auf alle Aktivmannschaften überspringe.

Die Jugend ist die Zukunft des Vereins und wird besonders gepflegt, denn die Spielvereinigung will sich so weit als möglich den eigenen Nachwuchs in die Aktivmannschaften holen. Darin ist sich das Vorstandstrio einig. Und was schon im Jugendbereich gilt, setzt sich bei den Aktiven fort: Die Frauen sind im Kommen und werden ernst genommen. Das erfordert aber auch räumliche Rahmenbedingungen, die sich derzeit schwierig gestalten. Noch gibt es zwei Clubheime, in Buggingen und in Seefelden, aber mit jeweils nur zwei Duschen. Geplant ist jetzt, dass die Frauen in Buggingen, die Männer in Seefelden trainieren – vorübergehend. Denn mittelfristig soll sich alles ändern.

Die Gemeinde Buggingen will beide Sportplätze als Wohngebiete ausweisen und vom Erlös der Bauplätze ein Sportzentrum an der Bundesstraße 3 – zentral zwischen beiden Orten gegenüber vom Edeka-Markt – errichten. Das Gelände wurde bereits im alten Flächennutzungsplan ausgewiesen und als Sportfläche in den neuen Plan übernommen.

Drei Ziele habe sich der Vorstand bei der Fusion gesetzt, erklärt Michael Lutz. Erreicht wurde schon im ersten Jahr, dass alle Jugendmannschaften mindestens in der Kreisliga kicken. Der Aufstieg der Aktiven sollte in zwei bis drei Jahren zu schaffen sein. Der dritte Wunsch, ein Sportzentrum, liegt in der Hand von Bürgermeister Johannes Ackermann, dem Torschützenkönig der Deutschen Bürgermeister-Nationalmannschaft. Er sagt, die Gemeinde sei in positiven Gesprächen mit den Grundbesitzern. "Es dauert aber noch", ahnt Ackermann.

Badische Zeitung | 10.06.2010 »