"Mit Ruhe und Geduld nach vorne kommen"

Interview mit Jürgen Scholer, dem Trainer des Frauenteams

Volltreffer! 15.04.2012 (Ausgabe 125)

Volltreffer!: Hallo Jürgen. Nach sehr lan­ger Winterpause ist dein Team mit zwei Siegen in Folge gut in die Rückrunde ge­startet. Zuletzt gab es aber leider eine deftige Klatsche beim Tabellenzweiten Freiburg-St. Georgen. War der Gegner einfach zu stark oder woran lag’s?

Jürgen Scholer: Hallo Volltreffer! Ich denke Freiburg ist ohne Zweifel eine starke Trup­pe. Unser Problem war auch, dass drei wichtige Spielerinnen nicht dabei waren und wir diese nicht ersetzen konnten. Daher fehlte uns die nötige Durchschlags­kraft, um gegen so eine starke Mannschaft zu bestehen.

VT: Die Bezirksliga der Frauen ist generell ziemlich eng beieinander. Lediglich die ersten drei Plätze und der Tabellenletzte sind enteilt bzw. abgeschlagen. Wie siehst du diese Liga und was möchtest du mit deinem Team noch erreichen?

Jürgen Scholer: Ja, das stimmt, die Liga ist wirklich eng zusammen. Ich glaube, dass im Mittelfeld jeder jeden schlagen kann. Daher geht sicher noch einiges in der Rück­runde.

VT: Das Team der SG Buggingen/Seefelden liegt derzeit mit fünf Punkten Vorsprung zur SG Hausen auf dem drittletzten Platz. Damit würde man am Ende der Saison die Klasse halten, es dürfte aber eine enge Kiste werden. Unabhängig vom Saisonab­schluss: Wirst du die SG auch nächste Sai­son trainieren und welche Erwartungen hast du?

Jürgen Scholer: Unser Saisonziel steht fest und das werden wir erreichen, davon bin ich überzeugt. Was meine Zukunft als Trai­ner des Frauenteams angeht: Ich werde weiter machen. Meine Erwartungen sind, mit Ruhe und Geduld nach vorne zu kom­men.

VT: Das Frauenteam spielt nunmehr in der dritten Spielzeit in einer Spielgemein­schaft mit Grunern-Wettelbrunn und Sulzburg. Wie empfindest du diese Ge­meinschaft und was erwartest du in die­ser Hinsicht für die Zukunft, zumal sich zwischen dem FC Grunern und dem FC 08 Staufen wohl eine Fusion anbahnt, was dann auch Auswirkungen auf das Frauenteam haben dürfte? Wird die SG Buggingen/Seefelden/Sulzburg/Grunern-Wettelbrunn – so ihr korrekter und langer Name – auch in Zukunft bestehen?

Jürgen Scholer: Die Vorbereitungen für die nächste Saison sind in vollem Gange. Es wird sich auch einiges ändern, unter ande­rem der Name.

VT: Die Spvgg 09 hat sich im Bereich Frau­enfußball, teilweise wie erwähnt in Spiel­gemeinschaft, seit einigen Jahren als feste Größe etabliert. 2011 bekam der Verein die Sepp Herberger-Urkunde, unter an­derem für eine besonders gelungene För­derung des Mädchenfußballs. Wo siehst du konkret noch Verbesserungsbedarf, sowohl im Frauenbereich an sich als auch im Gesamtverein?

Jürgen Scholer: Man(n) sollte den Frauen­fußball einfach respektieren. Ich fände es schön, wenn sich die Herren der Schöpfung öfter das eine oder andere Spiel anschau­en würden. Doch im Großen und Ganzen läuft es rund bei uns im Verein.

VT: Seit mehreren Jahren boomt der Mädchen-und Frauenfußball enorm in Deutschland. Im Jahr 2011 fand dann auch folgerichtig die Frauen-WM in Deutschland statt. Es herrscht aber immer noch eine eigentlich unnötige Konkurrenz zum Herrenfuß­ball. Wird dieser Boom anhalten und was zeichnet deiner Meinung nach den Frau­enfußball aus und könnten sich nicht auch die „Herren der Schöpfung“ von einigen Dingen ein paar Scheiben abschneiden?

Jürgen Scholer: Wie schon erwähnt, die Herren sollten den Frauenfußball respek­tieren. Mit dem Abschneiden ist das so eine Sache. Wer lernt schon gern von dem angeblich Schwächeren. Aber ich denke grundsätzlich, dass es einiges gibt.

VT: Die Spvgg 09 besitzt als Verein sicherlich ein ordentliches Potential. Zusätzlich wird man eine neue Sportanlage erhalten, die für entsprechenden Schub sorgen sollte. Welche Hoffnungen verknüpfst du mit der Spvgg 09 für die nahe Zukunft, quer durch alle Abteilungen und Bereiche?

Jürgen Scholer: Ich bin der festen Über­zeugung, dass wir mit der Spvgg 09 auf dem richtigen Weg sind. Lassen wir uns überraschen, was kommt und geht.

VT: Jürgen, vielen Dank für das Gespräch.