"Können ganz oben mitspielen"

Volltreffer! im Gespräch mit Trainer Andreas Duttlinger

Volltreffer! 23.10.2011 (Ausgabe 120)

Volltreffer!: Hallo Trainer! Inzwischen bereits vier Spiele an der Seitenlinie ab­solviert, heute das fünfte gegen Zienken. Wie ist dein bisheriger Eindruck von der jungen Truppe?

 

Andreas Duttlinger: Als erstes möchte ich mich recht herzlich bei der Vorstandschaft, den Spielern, Betreuern und auch den Fans der Spvgg 09 bedanken, dass man mir das Vertrauen gegeben hat und ich so offen aufgenommen wurde. Die Jungs machen durch die hervorragende Arbeit meines Vorgängers Edgar Held einen konditionell und kämpferisch sehr starken Eindruck. Es muss allerdings das Ziel eines jeden sein, sich permanent zu verbessern, sei es im konditionellen oder technischen Bereich. Ich bin nach dieser sicherlich kurzen Zeit davon überzeugt, dass diese Mannschaft ganz oben mitspielen kann.

 

VT: Hattest Du die Spvgg 09 eigentlich schon immer mal auf dem „Schirm“ oder rückte sie erst kurz vor deinem Engage­ment in dein Blickfeld? Wie schätzt Du den Verein bislang ein?

 

Duttlinger: Ich bekam einen Anruf von Norbert Tischer, welcher mit Edgar abge­sprochen war, und ab dieser Zeit bis zur Übernahme war ich ständiger Zuschauer, um mir ein Bild der Mannschaft zu ma­chen. Ausschlaggebend für die Zusage war außer den Perspektiven mit diesem Team noch die Zusammengehörigkeit im gesamten Verein, welche man heute leider nicht mehr so oft erlebt. Ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass dies auch so bleibt und auch noch gefördert wird.

 

VT: Der Fußball schreibt manchmal be­sondere Geschichten: Deine Premiere bei der Spvgg 09 ging gleich gegen deine ehe­malige Station Auggen 2. Wie erging es dir denn dabei, sicherlich hast Du immer noch Kontakt zu der Mannschaft?

Duttlinger: Natürlich war der eine Teil stolz und glücklich, dass ich meine Premi­ere erfolgreich begonnen habe. Aber man muss auch sagen, dass erstens die Mann­schaft ein tolles Spiel gemacht und sich an die Vorgaben gehalten hat und zweitens das dies auch noch ein Erfolg von Edgar Held war. Zum anderen, klar habe ich noch Kontakt nach Auggen, gerade was meine ehemalige Mannschaft angeht. Ich habe ein tolles Jahr mit den Jungs gehabt und hoffe natürlich, dass sie wieder in die Spur finden, vorausgesetzt immer einen Platz hinter uns.

 

VT: Zuletzt eine knappe 3-2 Niederlage ge­gen das Obertal und ein knapper 5-4 Sieg gegen Müllheim/Vögisheim. Überhaupt, zurzeit schießt die Erste zwar viele Tore, kassiert aber auch einige. Was erwartest Du für die kommenden Partien und wo siehst Du im Moment erhöhten Hand­lungsbedarf?

 

Duttlinger: Auf diese Frage habe ich gewar­tet. Es ist schwer, hierauf eine Antwort zu finden. Wir sind nun seit Beginn meiner Tä­tigkeit vor vier Wochen immer wieder am trainieren, gerade was das sichere Defen­sivspiel angeht. Ich glaube auch, dass man gegen Obertal und letzte Woche gegen Müllheim Verbesserungen gerade in der ersten Hälfte sehen konnte. Nun geht es darum, dieses Verhalten auch konzentriert über die gesamte Spielzeit zu bringen.

 

VT: Von Beruf bist Du Physiotherapeut. Eine gute Sache für die Mannschaften, wenn man gleich einen Fachmann an der Seite hat. Daher eine Frage an den Phy­siotherapeuten: Wie schätzt Du generell Verletzungen in den unteren Ligen ein? Ist der Fußball inzwischen körperlich for­dernder oder gar härter als vor einigen Jahren?

Duttlinger: Die Verletzungen sind meiner Meinung nicht härter, es wird aus den unterschiedlichsten Gründen - Alter Ego, Frust, etc. - aber mehr gefoult. Ich selber möchte mit den Jungs das sichere Spiel aus der Defensive, blitzschnelles Umschalten, schnelles Abspiel, Raumaufteilung und die Laufwege trainieren. Das wird einige Wo­chen dauern, aber ich bin mir sicher, dass die Mannschaft dies umsetzen kann.

 

VT: Zuletzt die obligatorische Frage zur Liga: Wie fällt dein persönliches Zwischen­fazit zum bisherigen Saisonverlauf aus?

 

Duttlinger: Keine Frage, das Spiel gegen Obertal hat jedem von uns einen Schlag versetzt, da man 70 % Ballbesitz und den Gegner in der sogenannten Tasche hat­te, und dann doch noch verliert. Aber ich bin mir sicher, dass die Mannschaft durch solche Sachen lernt. Ansonsten denke ich, dass wir mit dem derzeitigen Platz zufrie­den sein können. Wichtig ist jetzt, dass wir den Anschluss nach oben halten oder so­gar verkürzen können. Unsere „Heimseu­che“ wollen und werden wir heute, sorry liebe Zienkener, beenden.