Bauverzögerung

Artikel der Badischen Zeitung vom 29.01.2014

Verdächtige Pfützen

Probleme mit dem Unterbau der Kunstrasenplätze auf dem neuen Sportplatz in Buggingen.

BUGGINGEN. Eigentlich sollten die beiden Kunstrasenplätze der neuen Sportanlage Buggingen an der Bundesstraße 3, im Mai bespielbar sein. Das werde sich voraussichtlich um mindestens zwei Wochen verzögern, informierte Bürgermeister Johannes Ackermann in der Gemeinderatssitzung am Montag, denn: "Derzeit bauen wir rückwärts." Problem ist, dass die eingebaute Tragschicht für den Kunstrasen wieder entfernt werden muss.

Die unterste Schicht ist in Ordnung, aber das Material der Tragschicht, die als Unterbau für den Kunstrasen dient, entspreche nicht den Vorgaben, so der Bürgermeister. Deshalb muss die 21 Zentimeter dicke Tragschicht – es handelt sich um 5000 Tonnen Material – auf beiden Kickplätzen wieder entfernt werden und durch eine den Anforderungen entsprechende Schicht ersetzt werden.

Glück für die Gemeinde sei gewesen, dass Planer Adolf Himmelsbach nach dem Dauerregen während der Weihnachtsfeiertage den Sportplatz inspiziert habe, betonte Johannes Ackermann. Himmelsbach sei dabei aufgefallen, dass überall große Wasserpfützen standen. Er habe daraufhin einen Gutachter beauftragt, Bodenproben zu entnehmen und zu untersuchen. Bei der Analyse sei festgestellt worden, dass das gelieferte Material als Tragschicht für einen Kunstrasen ungeeignet ist, da es einen zu hohen Feinkornanteil hat. Zu viel Sand beeinträchtige die Versickerung und verhindere somit den geordneten Ablauf von Regenwasser, informierte Bauamtsleiter Theo Speyer.

Zurzeit arbeitet die beauftragte Firma Joos mit mehreren Baggern gleichzeitig, um die ungeeignete Tragschicht auszuheben und mit Lastwagen abzufahren. In der Gemeinderatssitzung wurde betont, dass der Firma Joos das falsche Sandgemisch angeliefert worden sei.

Der richtige Untergrund sei aber ausschlaggebend für die Langlebigkeit eines Kunstrasenplatzes, betonte der Bürgermeister und stellte fest: "Beim Unterbau kann es überhaupt keine Kompromisse geben." Die Abtragung der 5000 Tonnen Material und die Aufbringung der neuen Tragschicht verschieben nicht nur den Termin der Bespielbarkeit der Fußballplätze sondern verursachen außerdem erhebliche Mehrkosten.

"Diese Kosten gehen uns aber nichts an", versicherte Bürgermeister Ackermann. Jetzt müsse geklärt werden, wer dafür verantwortlich ist, dass ein falsches Füllmaterial geliefert wurde. Hauptsache sei, dass der Kunstrasenbelag nicht im Wasser stehe, so Ackermann.

Die Verzögerung der Fertigstellung trifft aber die Fußballer der Spielvereinigung Buggingen-Seefelden 09, denn sie müssen noch ein bisschen länger warten, bis das runde Leder über den grünen Kunstrasen rollen kann.