"Ein gehöriges Stück weiter"

Zweites Interview mit Edgar Held, dem Trainer der Spvgg 09

Volltreffer! 29.05.2011 (Ausgabe 116)

Volltreffer!: Hallo Coach. Die Runde geht zu Ende, nur noch zwei Spiele sind zu absolvieren. Wie fällt Dein Fazit zur Saison aus? Wie siehst Du unsere Teams und ihre Entwicklung gegen Ende Deiner ersten Saison als Coach der Spvgg 09?

Edgar Held: Hallo Volltreffer-Team, zuerst einmal ein großes Dankeschön an Euch. Es ist fantastisch, wie das Info Heft der Spvgg gestaltet wird und auch immer zuverlässig erscheint. Dazu noch die Pflege der Homepage, immer aktuell, auch der Jugendbereich, und Fußball spielt ihr ja auch noch, meinen größten Respekt. Nun zur Frage: Wie alle, die unsere Spiele mehr oder weniger regelmäßig besuchen, feststellen konnten, waren doch in vielen Begegnungen gute Ansätze und viel Spielfreude zu sehen. Leider konnten wir dies in der Rückrunde nicht entscheidend genug konservieren und wurden sehr häufig für unsere „Sorglosigkeit“ bestraft. Dies betrachte ich als wichtigen Entwicklungsprozess der jungen Truppe, dass die Jungs können, haben sie schon oft bewiesen, was oftmals fehlte, war die richtige Einstellung an jedem Sonntag. Aber wir sind aus unserer Sicht doch ein gehöriges Stück weiter, als zu Beginn der Saison.

VT: Nach den guten Vorrunden der beiden Aktivmannschaften hatte man in der Rückrunde trotz teilweise besserer Leistung öfters das Nachsehen. Woran lag’s? Wo siehst Du den größten Handlungsbedarf für die kommende Spielzeit?

Held: Wie schon gesagt, fehlte oftmals die letzte Konsequenz in den Spielen und leider sind wir auch sehr fahrlässig mit den sich bietenden Möglichkeiten umgegangen. Dazu fingen wir doch einige Tore in den letzten Minuten, wir müssen also an unserer Konzentration arbeiten. Die wachsende Erfahrung, gerade bei den jungen Halbwilden, wird das sicher mitverbessern.

VT: Geduld lautet wohl die Losung der Stunde. Hat man nach der Hinrunde bereits zu früh zuviel erwartet? Und wie sehen die Ziele für die nächste Saison aus?

Held: Aus meiner Sicht war die Winterpause definitiv zu lange, mit den jetzigen Möglichkeiten und der doch großen Anzahl an trainingswilligen Spielern sind wir auf unserem Hartplatz doch ein wenig eingeschränkt. Ich bin auch der Meinung, dass der Eine oder Andere sicher das Gefühl hatte, es läuft genauso reibungslos weiter, wie die Vorrunde geendet hatte. Ich hoffe, der Lernprozess hat hier nachhaltig gewirkt. Nachlässigkeiten, auch in geringem Maß, werden auch in dieser Liga bestraft.

VT: Allzu lange fällt die Sommerpause auch bei den Amateuren nicht aus, außerdem steht nächstes Jahr eine EM-Endrunde an, die Saison 2011/12 wird wieder früh anfangen. Laufen die Planungen deshalb schon auf Hochtouren, auch gerade in dem Bereich Spielertransfer oder ist auch für Dich erstmal Ruhe und Erholung angesagt?

Held: Nein, Ruhe und Erholung sind hier sicher nicht angesagt. Es gilt natürlich jetzt schon, die neue Saison vorzubereiten, denn Ihr habt recht, es geht schon bald wieder los. Sicher wollen wir uns auch verstärken, wollen aber gerade unseren jungen Spielern eine Perspektive geben, von daher sollten Verstärkungen mit gegebenen Möglichkeiten nicht nur nach Quantität, sondern punktuell angegangen werden.

VT: Zu Beginn der Saison kamen fünf Spieler aus dem Jugendbereich, in den kommenden Jahren stoßen wohl weitere hinzu. Hat die Integration dieser „Jungspunde“ in die ohnehin junge Truppe funktioniert?

Held: Aus meiner Sicht schon, zwei der Jungen sind aus der 1. Mannschaft schon fast gar nicht mehr wegzudenken, aber auch die restlichen haben sich meiner Meinung nach doch merklich verbessert. So soll es weitergehen. Da meine Mannschaften, speziell die Erste, doch noch sehr jung ist, war die Integration überhaupt kein Problem, ich denke, die Jungs kommen gut miteinander zurecht, die ganz Jungen waren auch sofort voll akzeptiert.

VT: Zuletzt konnte man gegen das „Schwergewicht“ Obermünstertal für eine Überraschung sorgen. Aber ist der 3-2 Sieg überhaupt eine so große Überraschung und wie wichtig war er für die Moral?

Held: Wenn ich ehrlich bin, war das nicht wirklich eine Überraschung. Zumal der Sieg auch aus Sicht unseres Gegners verdient war. Wir hatten viele sehr gute Spiele abgeliefert, nur wurden wir am Schluss dann gerade gegen die vorderen Mannschaften, gegen die wir meist wesentlich besser ausgesehen haben, leider nicht belohnt. Das kann dann schon enttäuschend sein, da müssen und werden wir daran arbeiten.

VT: Noch kurz zum heutigen Spiel gegen Grißheim. Das Hinspiel war bislang die einzige Partie, in der man völlig von der Rolle war (5-0 Niederlage, d. Red.). Was erwartest Du heute von der Ersten Mannschaft?

Held: Da habt Ihr Recht, das war mit Abstand das schlechteste Pflichtspiel meiner Truppe. Vieler Worte zu diesem Spiel wird es sicherlich nicht bedürfen. Ich denke mir, die Jungs wollen sich heute von ihrem Anhang ordentlich verabschieden, ich lasse die Partie recht gelassen auf mich zukommen. Ich wünsche allen ein spannendes und hochklassiges Spiel.