Anpacken für die Kicker

Um das Bugginger Sportareal mit Kunstrasenplatz zu stemmen, sind auch freiwillige Helfer gefragt.

BUGGINGEN. Die Idee einer Fusion der Fußballvereine Buggingen und Seefelden wurde schon vor zwanzig Jahren diskutiert. Emotionsgeladen auf beiden Seiten. Seit vier Jahren gibt es sie, die Spielvereinigung Spvgg Buggingen-Seefelden 09. Jetzt wird die seit Jahren im Flächennutzungsplan ausgewiesene Sportanlage an der Bundesstraße 3, zentral zwischen Buggingen und Seefelden, gebaut. An den rund 2,6 Millionen Euro beteiligt sich der Fußballverein mit 300 000 Euro.

Sechs Jahre lang haben die Gemeinde Buggingen und das Vorstandstrio des Vereins, Michael Lutz, Udo Bissert und Frank Wanning, gemeinsam verhandelt und geplant. Gebaut werden zwei Kunstrasenplätze mit Ballfangzaun und Flutlicht, ein Clubheim mit einer Photovoltaikanlage, ein Kinderspielplatz und ein Parkplatz für 60 bis 80 Autos. Die Gemeinde finanziert rund 2,2 Millionen über Grundstücksverkäufe auf den beiden alten Kickplätzen, das Regierungspräsidium sponsert 110 000 Euro als Zuschuss und der Badische Sportbund schießt weitere 205 000 Euro zu.

Der Verein will seinen Anteil von 300 000 Euro je zur Hälfte über Sponsoren und mit Eigenleistungen erbringen. Letzteres geht nur mit Ehrenamtlichen aus dem Verein.

Dazu braucht man Leute wie Horst Knuchel aus Seefelden. Der heute 74-Jährige war von 1954 bis 1978 aktiver Fußballer – zuerst in Buggingen, dann in Seefelden – und ist Ehrenmitglied des Vereins. Dies aufgrund besonderer Verdienste. Horst Knuchel, ein gelernter Maurer, hat über 44 Jahre lang in der früheren Bugginger Firma Sahnerbau gearbeitet. In der Freizeit schlug aber auch sein Maurerherz schon immer für den Fußball.

Deshalb hat Horst Knuchel immer ehrenamtlich angepackt, wenn es um Bauarbeiten ging. Zum Spatenstich für das neue Sportzentrum in Buggingen ist er mit der Schaufel gekommen. Nicht nur als symbolischer Spatenstecher, denn er wird wieder helfen und sagt: "Das ist jetzt mein vierter Kickplatz in Buggingen, bei dessen Anlegung ich mitmache." Die anderen drei waren im Kernort Buggingen, in der Kalisiedlung und in Seefelden. Allein für den Sportplatz Seefelden habe er über 1000 ehrenamtliche Arbeitsstunden investiert, erinnert sich Horst Knuchel. Die Fusion beider Vereine findet er gut. Wenn nun schon die alten Kickplätze aufgelöst werden, will er doch wenigsten auch bei der Anlage des neuen helfen. "Ich bin froh, dass ich dazu noch fit genug bin", betont der Fußballfan. Viele andere werden seinem Beispiel folgen, hofft der Vorstand.

Der Verein hat heute mehr als 600 Mitglieder und 200 Kinder und Jugendliche in zwanzig Mannschaften. Im Vorjahr haben drei Jugendteams den Meistertitel geholt. Die herausragende Jugendarbeit sei mit der Sepp-Herberger-Medaille honoriert worden, betonte beim Spatenstich Vorstand Michael Lutz. Bürgermeister Johannes Ackermann fügte an, dass es bei der Sportanlage um die Zukunft des Vereins gehe und vor allem auch darum, Kinder von der Straße zu holen und für den Sport zu begeistern. "Genau deshalb schwinge ich den Spaten" ergänzte Horst Knuchel.

Badische Zeitung | 24.09.2013 (Autorin: S. Umiger) »